Magdeburg ist eine Stadt im Aufbruch. Bis zum 30 jährigen Krieg war Magdeburg eine der einwohnerreichsten Städte des Heiligen römischen Reiches. Nach ihrer völligen Zerstörung im Jahr 1631 und der Dezimierung der Bevölkerung von 30.000 auf 450, schien ein Wiederaufbau ausgeschlossen.
Doch Magdeburg stieg unter dem Bürgermeister Otto von Guericke (1602 bis 1686) fast wieder zu alter Größe auf. Durch Zuwanderung lebten 1685 wieder etwa 15.000 Menschen in der Stadt. Mit Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1849 rund 58.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1882 bereits 100.000, wodurch Magdeburg zur Großstadt wurde. 1940 waren es sogar fast 350.000 Einwohner, so viel wie nie zuvor.
Am 16. Januar 1945 wurde die Magdeburger Innenstadt in nur einer Nacht von britischen Bomberverbänden völlig zerstört. Große Teile der noch vorhandenen oder beschädigten Bausubstanz wurden ebenso wie die Trümmer in den Folgejahren beseitigt. Eine größtenteils unfreundliche und kalte Plattenbau-Stadt entstand.
Bis 1983 entstanden im Neubaugebiet Magdeburg-Nord 10.100 Wohnungen. Nach 1990 ging die Einwohnerzahl deutlich zurück. Bis heute werden die DDR-Beton-Blöcken zurückgebaut. Wie andere Städte der ehemaligen DDR war auch Magdeburg in 40 Jahren DDR heruntergewirtschaftet, marode und dem Verfall preisgegeben. Nach 1990 gingen viele Betriebe pleite, zehntausende Menschen wurden arbeitslos und zehntausende verließen die Stadt. Von 288.355 Einwohnern im Jahr 1989 sank die Einwohnerzahl bis 2004 auf den Tiefststand von 226.675.
2005 drehte der Trend und erstmalig seit der Wende stieg die Bevölkerungszahl wieder. Schon 2012 weist Magdeburg laut „Die Zeit“ die dynamischste Entwicklung der deutschen Großstädte auf. 2015 vermeldet „Die Zeit“ abermals das große Potenzial der Stadt: Seit Jahren steigen die Geburten, Gewerbesteuer knackte 2013 die 100-Millionen-Euro-Marke, die Wirtschaft wird gezielt gefördert und umgebaut, die Arbeitslosenzahlen sinken deutlich und deutlich steigt die Steuerkraft. Wenn man sich heute im Jahr 2016 die Innenstadt anschaut, entdeckt man überall Baustellen. Hunderte Wohnungen werden neu gebaut. Gleich mehrere riesige DDR-Neubau-Blöcke werden wieder abgerissen um Platz für neuen modernen Wohnraum zu schaffen. Runtergekommene Gründerzeit-Gebäude werden saniert und Jahrzehnte alte Baulücken geschlossen.
Es gelingt mehr und mehr die einstige „Stadt des Schwermaschinenbaus“ erfolgreich in eine moderne und lebhafte Stadt umzubauen.
Am 18. Mai 2016 war "ZEIT ONLINE" Magdeburg wieder einen Beitrag wert. Mit dem Artikel "Kleinstadtflair unter Großstadtbedingungen" wird die positive Entwicklung und die Außergewöhnliche Stellung der Magdeburgs beleichtet.
2021 wurde bekannt, dass Intel eines seiner größten Werke zur Chip-Fertigung im Magdeburg errichten wird. Für die Giga-Fabrik wird eine Investitionssumme von 17 Mrd. Euro genannt. Tausende neuer Arbeitsplätze sollen entstehen. Baubeginn ist für 2023 geplant. Es soll sich um die größte Chip-Fabrik in Europa und die größte Firmen-Ansiedlung in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten handeln.
Quellen:
Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung der Landeshauptstadt Magdeburg stellt sich äußerst positiv dar. So das Amt für Statistik der Landeshauptstadt Magdeburg.
Die Einwohnerzahl mit Stand vom 31. Dezember 2015 lag bereits wieder bei 238.212 Einwohnern. 2017 waren es dann schon über 241.000 Einwohner. Monatliche statistische Zahlen gibt die Laudeshauptstadt Magdeburg heraus.
Auch bedingt durch die Fluchtbewegung des Ukraine-Russland-Krieges lebten Ende 2022 über 243.000 Menschen in Magdeburg.