Diese Seite widmet sich der Geschichte und der Zukunft der Stadthalle Magdeburg. Das 1927 eingeweihte Gebäude ist eines der wichtigsten und bedeutendsten Kulturdenkmale aus der Zeit des Bauhauses. Architekt war Johannes Göderitz.
Die Möller und Schulze AG Magdeburg-Neustadt erlebte wie die gesamte Stadt Magdeburg in der 1920er Jahren eine rasante Entwicklung. Die Entwicklung der Magdeburger Industriekultur geht einher mit der Entwicklung der Magdeburger Kultur. Verbunden ist diese Entwicklung auch mit dem Bauhaus. Die Stadthalle als Bauwerk der Gemeinschaft genauso wie die vielen Magdeburger Wohnsiedlungen von namhaften Architekten des Bauhauses.
Die Stadthalle Magdeburg, die nach teilweiser Zerstörung im 2. Weltkrieg in den1960er Jahren wiederaufgebaut wurde, soll ab 2020 sowohl als wichtiges Baudenkmal als auch in funktionaler Hinsicht für die Durchführung zahlreicher Veranstaltungen saniert und umgebaut werden. Die Bauzeit soll drei Jahre betragen. Vorgesehen sind unter anderem der Rückbau von Anbauten, die denkmalgerechte Sanierung der Fassade, der Umbau des Saalbereiches zu einem zeitgemäßen Mehrzwecksaal mit entsprechender Bühnen- und Medientechnik.
Die geschätzten Baukosten liegen bei etwa 70.100.000 Euro. Die Realisierung des Bauvorhabens soll 2020 (zuvor geplant 2019) beginnen und 2023 abgeschlossen sein. Die 1927 errichtete Stadthalle soll als eines der bedeutendsten Gebäude der Stadt Magdeburg in altem und neuen Glanz auferstehen. Damit wird die Stadthalle zu einem modernen Kultur- und Veranstaltungszentrum, welches weltweit einmalig ist.
Der Beginn der Modernisierung der Stadthalle Magdeburg ist auf 2020 verschoben. Grund hierfür ist, dass für Beantragung und Bewilligung von Fördermitteln mehr Zeit benötigt wird. 2018/2019 wurden die von der Stadt Magdeburg eingereichten Antragsunterlagen auf Fördermittel von den zuständigen EU-Behörden geprüft.
Neben der geplanten Investitionssumme von 70,1 Mio. Euro werden auch die Außenanlagen mit weiteren 15,4 Mio. Euro völlig neu aufgebaut. Diese insgesamt recht komplexe Vorhaben nimmt durch die verschiedenen beteiligten Behörden und das Genehmigungsverfahren viel Zeit in Anspruch. Der geplante Baubeginn in 2019 kann daher nicht gehalten werden.
Die Stadthalle wird daher wohl zum 1. Juli 2020 geschlossen. Quelle: Amtsblatt Magdeburg
Im April 2019 kam grünes Licht aus Brüssel. Gegen die Ausreichung von Fördermitteln zur Sanierung der Stadthalle bestehen wettbewerbsrechtlich keine Bedenken.
Am 5. Januar 1927 wurde der Grundstein für die Magdeburger Stadthalle gelegt, die Johannes Göderitz entworfen hatte. Am 29. Mai 1927 fand bereits die Einweihungsfeier statt. Das 100 Meter lange, 50 Meter breite und 22 Meter hohe Bauwerk gilt das das bedeutendste Objekt aus dem Schaffen von Bauhausarchitekt Göderitz.
Neben der Stadthalle befindet sich der Albinmüller-Turm. Der Aussichtsturm wurde zur Theaterausstellung 1927 erbaut und nach seinem Architekten Albin Müller benannt. Im Vordergrund sind die Ausstellungshallen und eine große Bühne zu sehen. Alle Ausstellungsgebäude wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Ganz am unteren Bildrand ist noch der Adolf-Mittag-See zu erkennen. Noch heute kann man auf dem See mit Ruderbooten herumfahren.
Der Albinmüller-Turm wurde als Aussichtsturm konzipiert und bis heute genutzt. Entworfen wurde er für die Theaterausstellung von Architekt Albin Müller.
1926 wurde Albin Müller zum Architekten der Deutschen Theaterausstellung 1927 in Magdeburg berufen. Er entwarf das heute noch vorhandene Pferdetor (siehe Bilder unten) und den Aussichtsturm (Albinmüller-Turm) im Magdeburger Rotehornpark sowie weitere nicht erhaltene Gebäude.
Ebenso 1927 entstand diese Ansicht des Albinmüller-Turms bei Nacht zur Zeit der Magdeburger Theaterausstellung.
Anlässlich der Ausstellung wurden u. a. die Stadthalle Magdeburg, der Albinmüller-Turm und das Pferdetor errichtet.
Die erste Deutsche Theaterausstellung wurde 1910 in Berlin veranstaltet. Die Ausstellung in Magdeburg sollte ursprünglich zum 50. Jubiläum des Stadttheaters Magdeburg 1926 stattfinden, wurde aber wegen der umfangreichen Vorbereitungen um ein Jahr verschoben. Von der Veranstaltung der erhofften sich die Magdeburger Stadtväter internationale Anerkennung als Kultur- und Ausstellungsstadt. Magdeburg stand in den 1920er Jahren u. a. durch den ehemaligen Baustadtrat Bruno Taut für Architektur-Moderne, für Siedlungsbau und soziales Bewusstsein beim Bauen. (Quelle: Wikipedia)
Für die Ausstellung wurde im Rotehornpark zwischen Sternbrücke und Adolf-Mittag-See ein Ausstellungszentrum mit Stadthalle, Ausstellungshallen, Versuchsbühne, eine schwimmende Bühne und der 61 Meter hohen Aussichtsturm (heute Albinmüller-Turm) errichtet. Die Deutsche Theaterausstellung 1927 in Magdeburg war bislang die letzte ihrer Art.
Die für die Ausstellung errichteten Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg mehr oder weniger stark beschädigt, die Ausstellungshallen, die Versuchsbühne und die Pavillons an der Sternbrücke zerstört. Stadthalle, Albinmüller-Turm, Pferdetor und Springbrunnen wurden wieder aufgebaut bzw. restauriert.
Der Amtliche Führer durch die Deutsche Theater-Ausstellung Magdeburg 1927. Herausgegeben von der Mitteldeutschen Ausstellungsgesellschaft mbH Magdeburg.
Der schönste Ausstellungsplant Deutschlands (von Erich Feldhaus):
"Auch Plätze haben ihre Schicksale. Oft waren die Entwürfe über alle Maßen groß und kühn - aber die Kraft versagte sich ihnen. Man denkt da an Pöppelmanns Dresdener Zwinger. Oft gingen auch Ausführungen kräftig und gesund zusammen. Und die Nachwelt zerstörte - ohne Sinn und Verstand."
"Der neue Baustil ist da, mag er nun seinen Namen erhalten, welchen er will. Nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft wird sich mit seinen Ausdrucksmitteln zu beschäftigen haben".
(Auszüge aus dem Führer zur Theaterausstellung)
Über Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland hinaus gehört die Magdeburger Stadthalle zu den wichtigsten und wegweisenden monumentalen Festbauten der Klassischen Moderne in Deutschland.
Der Festsaal der von Stadtbaurat Göderitz errichteten Stadthalle in Magdeburg. Die Innenansicht stammt von einem Foto aus dem Jahr 1927. Die hier zu sehende Ansichtskarte wurde aus Anlass der „Braunen Messe“ (Deutsche Woche - Revolutionsschau Magdeburg) mit einer Werbe-Vignette beklebt. Diese fand in der Stadthalle bzw. auf dem Ausstellungsgelände vom 1. bis 31. März 1934 statt. Es handelte sich wohl um eine Medizin-Messe.
Die beiden oberen, 8,50 m breiten Wandelgänge an der Ost- und der Westseite der Stadthalle bilden mit dem Foyer auf der Nordseite eine umlaufende Einheit. Auf der Aufnahme um 1927 sind die Unterzüge der Decke. Wände und Decken waren in grau, rot und weiß gehalten. Die dreiteiligen Eisenschiebefenster waren grün gestrichen. Die mittlere Scheibe war aus Klarglas und ließ sich öffnen. Die Handläufe der Treppe waren aus dunklem Holz.
Im oberen Bereich der Wandelgänge befanden sich große Oberlichter (nicht im Bild sichtbar). An den Oberlichtern hingen Lampenreihen die in ihrer Anordnung den Treppenstufen folgten. Die Lampen aus Mattglaskugeln und Nickelfassungen hingen an blauen Schnüren.
Nach dem Wiederaufbau gab es umfangreiche Änderungen. Der Gesamteindruck bietet sich jedoch immer noch. Es bleibt abzuwarten wie nah man sich nach der Sanierung in den kommenden Jahren dem Original wieder angleicht.
Die Magdeburger Stadthalle auf dem Titel "Bauten der Gemeinschaft", der Bücherserie "Die Blauen Bücher" von 1928. Hier wird die deutschlandweite Bedeutung der Stadthalle in Magdeburg deutlich.
Grundriss der Stadthalle nach ihrer Erbauung 1927. Bis heute ist die Grundstruktur trotz erheblicher Kriegszerstörungen weitgehend erhalten.
Im Oktober 2018 hat der Reiseführer "Lonely Planet Best in Travel" Deutschland als eines der Top-Reiseländer für 2019 gesehen. Hier werden jährlich die zehn Top-Länder und zehn Top-Städte sowie Regionen für das jeweils kommende Jahr aufgelistet. Deutschland landete gar auf Platz zwei hinter Sri Lanka. Gründe sind unter anderem der 100. Jahrestag der Gründung des Bauhauses sowie das 30. Jubiläum des Mauerfalls.
So zeigt sich die Stadthalle Magdeburg heute. Durch die Verschiebung der Sanierung von 2019 auf 2020 kann das Gebäude zum 100-jährigen Bauhausjubiläum von Besuchern und Touristen besichtigt werden. Gäste aus dem In- und Ausland werden erwartet.
Im Jahr 2020 soll die Sanierung der 90 Jahre alten Stadthalle Magdeburg beginnen. Geplant ist eine zeitgemäße Erneuerung bei weitest möglichem Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz. Hierfür investiert die Landeshauptstadt Magdeburg rund 65 Millionen Euro. Ziel ist es, bestmögliche Voraussetzungen für die Umsetzung von Veranstaltungen jeglicher Art zu schaffen. Optisch bleibt die Außenfassade erhalten und wird gestalterisch rekonstruiert. Im Inneren wird die Bühne von der Süd- auf die Nordseite verlegt, um eine Verbesserung der multifunktionalen Nutzung und Erhöhung der Flexibilität im Veranstaltungsbetrieb zu schaffen.
Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz unter Einhaltung der Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz
Schaffung eines angemessenen Hochwasserschutzes
Verbesserung der Sichtverhältnisse durch Installation von Hubpodien im Großen Saal
Drehung der Bühne um 180 Grad von Süd nach Nord zur Verbesserung der Anlieferungssituation
Installation eines Lastenaufzuges sowie von Hängevorrichtungen
Neue Räume: Neben dem Blüthnersaal entstehen ein kleiner Saal (teilbar in drei kleine Tagungsräume) und ein neues Multifunktionsfoyer mit Empfangstresen
Klimatisierung der Besucherräume
Nutzbarkeit der Dachterrasse
Das Bauhaus und die Moderne sind in Magdeburg in vielfältiger Weise wiederzufinden. Wie hier die aus vielen Handballspielen des SC Magdeburg bekannte Hermann-Gieseler-Halle. Architekten waren Johannes Göderitz und Bruno Taut. Aber auch an vielen weiteren Orten in Magdeburg sind das Bauhaus und die Klassische Moderne zu finden.
Zu DDR-Zeiten war der Schriftzug über dem Eingangsportal "Bauhütte Magdeburg" entfernt. Im Gebäude befand sich eine Zentrale der Freien Deutschen Jugend (FDJ).
Ausgerechnet zum 100-jährigen Bauhausjubiläum wurde ein Gebäude der klassischen Moderne in Magdeburg abgerissen. Es zählt zwar nicht direkt zum Bauhaus, wurde aber auch von Stadtbaudirektor Johannes Göderitz hier erstellt. Das leer stehende und unter Denkmalschutz stehende Gebäude war teil der Uniklinik Magdeburg. Jetzt musste es einem dringend notwendigen Neubau der Notaufnahme der Uniklinik weichen. Medizinisch bestand jedoch keine Alternative zum Abriss da sich die neu entstehende Kardiologie nahe der Notaufnahme befinden muss.Mehr Informationen rund um den Abriss und das zukünftige Herzzentrum gibt der MDR. Infos zum Thema bietet auch die Magdeburger Volksstimme.
100 Jahre Bauhaus - zu diesem Jubiläum gab die Deutsche Bundesbank eine Gedenkprägung im Nennwert von 20 Euro heraus. Die Münze würdigt die Gründung des Bauhauses durch Walter Gropius am 1. April 1919. Die Darstellung im Bild ist stilisiert. Alle Informationen zur Gedenkmünze "100 Jahre Bauhaus" sind bei der Deutschen Bundesbank erhältlich.
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