Industriekultur in Magdeburg

Baudenkmal: Königsbrücke in Magdeburg
Die Königsbrücke in Magdeburg über der Elbe zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Industriekultur in Magdeburg und Sachsen-Anhalt

Zur Zeit der Industrialisierung erlebte Magdeburg einen großen Aufschwung. Noch heute erzählen einmalige technische Bauwerke von dieser Zeit. Am Tag der Industriekultur werden diese Denkmäler und Maschinen gebührend gefeiert. Das Technikmuseum öffnet die Türen zum sonst verschlossenen Depot. Experten geben einen spannenden Einblick in die Geschichte des Schiffshebewerks Rothensee. 

Wichtiger Bestandteil ist auch das Schiffshebewerk Rothensee. Es ist das zweitälteste von nur vier noch in Betrieb befindlichen Hebewerken in Deutschland. Über den Rothenseer Verbindungskanal verbindet es den durchschnittlich 16 Meter höher gelegenen Mittellandkanal mit der Elbe und den Magdeburger Häfen. Erleben Sie die Höhepunkte mit den spektakulärsten Zeugen der Industriegeschichte Sachsen-Anhalts. Die Mitteldeutsche Gesellschaft für Industriekultur e.V. gibt auf ihrer Website spannende Einblicke.

Wirtschaft in Magdeburg

Galerie - Bau des Schiffshebewerks Magdeburg-Rothensee

 

Mehr Informationen zur Magdeburger Technikgeschichte finden Sie im Netz unter www.visitmagdeburg.de/industriekultur.

Ministerpräsident Haseloff: Industriekultur ist wichtiger Schatz des Landes

Otto von Guerickes erste Luftpumpe im Museum München.
Original der ersten Luftpumpe (Magdeburger Halbkugel) von Otto von Guericke (Postkarte Deutsches Museum München).

Staatskanzlei, Magdeburg, 8. Juni 2016. „Die Industriekultur ist ein wichtiger Schatz unseres Landes, den es für künftige Generationen zu bewahren gilt, beispielsweise in unseren Technikmuseen. Der Blick geht aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern gleichzeitig auch nach vorn.“ Das erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Dessau-Roßlau bei der Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der DHW Deutsche Hydrierwerke Rodleben GmbH.

Ein Blick in die Vergangenheit zeige, dass Tradition kein Selbstläufer sei. Die Weltkriege hätten die Perspektiven der heimischen Industriestandorte verändert und nachhaltig beeinflusst. Nach der Wiedervereinigung sei ein grundlegender Neuaufbau notwendig gewesen, um die Standorte überhaupt zukunftsfähig zu machen. Die Integration von DHW Rodleben in die weltweit agierende oleochemische Gruppe des indonesischen Unternehmens Salim sei dabei eine wichtige Weichenstellung gewesen, betonte Haseloff.

„Bei den Hydrierwerken gehen Innovation und Tradition eine für die Wirtschaft unseres Heimatlandes typische Verbindung ein. Für die Tradition steht das Jubiläum, das wir heute feiern. Für die Innovation stehen neben modernen Energie- und Produktionsanlagen Laborequipment und Verfahren auf dem neuesten Stand der Technik“, unterstrich der Regierungschef.



Bunte Architektur-Reisen durch Magdeburg

Viele Angebote zum Kennenlernen der Stadt gibt es. Eine Reihe von Angeboten hat tourenreich.de im Angebot. Immer noch gelten aktuelle Maßnahmen des Bundes und der Länder. Gemeinsam gehen wir verantwortungsbewusst mit den Einschränkungen um.

Bisher bleiben Angebote für Fahrrad-Architektouren und Spaziergänge erst einmal so bestehen, siehe erlebnisreich.

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ArchitekTouren spezial | Das bunte Magdeburg

In den 1920er Jahren machte Magdeburg mit seinem Aufbruch in die Moderne als „Stadt des neuen Bauwillens“ von sich reden. Hier entstanden moderne Siedlungsbauten, die in ihrem Umfang und in ihrer Vielfalt neben vergleichbaren Siedlungen in Berlin, Hamburg und Frankfurt/Main auch heute noch hohe Anerkennung finden. Neben dem sozialdemokratischen Oberbürgermeister Hermann Beims war der Architekt Bruno Taut führender Kopf dieser Bewegung. 1921 wurde Taut zum Stadtbaurat ernannt. In den drei Jahren seines Wirkens konzentrierte sich seine Tätigkeit auf die Neuorganisation des Hochbauamtes, die Aufstellung eines Generalsiedlungsplanes und die Verwandlung Magdeburgs in eine farbige Stadt. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Juni 1921 äußerte sich Taut zum damaligen Einheitsgrau der Häuser: „… Die Farbe soll den Bauten ihren Charakter zurückgeben.“ (Magdeburgische Zeitung und Volksstimme 26.6.1921). Teils spöttisch, teils anerkennend erhielt die Stadt den Titel „Das bunte Magdeburg“. Der „Magdeburger Farbenstreit“ begann, nachdem Taut die privaten Hausbesitzer aufrief, sich an den Stadtrat zu wenden, um sinnvolle Farbkonzepte zu entwickeln.

 

Das Für und Wider wurde in den Magdeburger Tageszeitungen eifrig diskutiert, selbst die Stadtverordnetenversammlung debattierte das Thema Farbe. Eine der aufregendsten, farbig gestalteten Fassaden war die des Kaufhauses Barasch (Architekt: Oskar Fischer, Berlin) am Breiten Weg. Aber auch das Magdeburger Rathaus zeigte in dieser Zeit eine intensive Farbigkeit. Carl Krayl, Mitstreiter Tauts und kongenialer Künstler, setzte die unter Leitung von Taut stehenden Hausbemalungen künstlerisch um. Aber nicht nur Häuser wurden farbig gestaltet, auch Kioske, Uhren und die Reklame erhielten eine expressive Gestaltung. Nach dem Weggang Tauts 1924 wurden seine Pläne unter seinem Nachfolger Johannes Göderitz fortgesetzt. Die Stadt erlebte einen spürbaren Aufschwung. Magdeburg wurde Ausstellungsstadt. Auch der Siedlungsbau entwickelte sich weiter. Schon vor dem ersten Weltkrieg kam es in Magdeburg zur Gründung der ersten Baugenossenschaften. Die Einwohnerzahl hatte sich, bedingt durch die Industrialisierung, innerhalb von 30 Jahren verdoppelt. Um den schlechten Wohnverhältnissen in den Mietskasernen zu entfliehen und der Wohnungsnot entgegenzuwirken, begannen die überwiegend auf Selbsthilfe basierenden Genossenschaften mit dem Bau von Siedlungen, die sich durch besondere städtebauliche Qualitäten bei gleichzeitig preiswertem Bauen auszeichneten. Dass die Stadt nach dem ersten Weltkrieg vorausschauend Grundstücke erwarb, um diese dann den Genossenschaften kostengünstig zur Verfügung zu stellen, unterstützte den Prozess. In den Wohnsiedlungen setzte Taut als erster ab 1913 in der Siedlung Reform Farbe zur Hervorhebung einzelner Häuser in den Reihenhauszeilen ein, ergänzt durch intensiv farbig gestaltete Fenster und Türen. Bei den verschiedenen späteren Siedlungsbauten der Stadt wurden die Fenster und Türen ebenfalls überwiegend farbig betont. Die Häuser selbst wurden jedoch nur noch teilweise flächig mit verschiedenen Farben behandelt, um horizontale bzw. vertikale Gliederungen zu unterstreichen. Jede Siedlung und jeder Straßenzug in der Stadt erhielt somit sein eigenes Gesicht. In ihnen ist die Entwicklung der Architektursprache in über mehr als 20 Jahren noch heute ablesbar. Von Magdeburg gingen beginnend in den 1920er Jahren Impulse für eine neue, sozial orientierte Stadt im Zusammenspiel von Architektur, Kunst, Design und sozialer Verantwortung aus, die noch gegenwärtig spürbar sind. Auch heute greifen Architekten, wie in den Jahrzehnten zuvor, das Thema „Das bunte Magdeburg“ immer wieder auf und bereichern das Stadtbild mit einer überraschend farbigen Gestaltung ihrer Bauten.

Quelle: www.architekturtourismus.de

Kontakt:

 

Magdeburg - Stadt des Maschinenbaus. Viele Unternehmen sind heute verschwunden, wie auch die Möller & Schulze A.G. Magdeburg-Neustadt (später VEB Chemieausrüstungen Magdeburg). Zumindest virtuell soll ein Stück Magdeburger Industrie-Geschichte wieder lebendig werden.

*Alle Bilder sind Urheberrechtlich geschützt.